Rat & Tat

Negative Gedanken fördern negative Gedanken

Unser Gehirn arbeitet assoziativ. Denken Sie an eine Zitrone, werden Ihnen Worte wie Frucht, sauer und gelb schneller einfallen als schwarz, bitter und Auto. Nachdem eine Information in unser Hirn eingegangen ist, wird in der Nähe dieser Information nach schon vorhandenem Wissen gesucht. Dieses Vorgehen macht unser Denken so enorm schnell. Deshalb sollten Sie negative Gedanken abschalten [Lesezeit: 2 1/2 Minuten]

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Negative Gedanken entstehen durch assoziieren

Zunächst haben wir einen Eindruck aus der Umwelt. Wir hören etwas. Wir sehen etwas oder fassen etwas an und fühlen es. Daraufhin entsteht ein Gedanke. Im folgenden werde Zellen angesprochen, die in der Nähe der aktiven Zelle liegen. Dort liegen allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit Zellen, die sich mit ähnlichem Inhalt befassen. Unser Hirn denkt wie ein Netzwerk.

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Das auf schnellen Verbindungen aufbauende effektive Arbeiten unseres Gehirns haben einige Menschen sicher schon oft verflucht. Diese Wirkungsweise hat manchmal schon seltsame Folgen für unsere Gedankenwelt.

Wir haben sicher alle schon einmal bei einem gemütlichen mit Freunden erlebt, wie einer eben dieser Freundin ein Erlebnis erzählen wollte. Der Anfang hat auch noch gut funktioniert. Und dann ist ihm partout der Schauspieler nicht mehr eingefallen, der in dem Film mitgespielt hat, den er gestern, zusammen mit einer Freundin, im Kino, um die Ecke… Und genauso wie dieser Satz formuliert ist, geht es jetzt seinem Gehirn. Er kann sich NICHT mehr an den Namen erinnern.

Auffallend ist der Ratschlag, den die Zuhörer dann geben. Meist wird nämlich empfohlen sich einfach über etwas anderes zu unterhalten. Interessanterweise fällt dem Geschichten-Erzähler jetzt plötzlich der gesuchte Name ein. Zunächst hat sein Hirn nämlich in der Nähe der Stichworte aus seiner Geschichte gesucht. Und da war der Robert de Niro halt nirgends verknüpft.

Sobald er über etwas anderes redet, schafft sein Gehirn andere Verknüpfungen und kann im Hintergrund viel effektiver nach dem Namen des Schauspielers suchen. Das funktioniert perfekt. Und um diesen Effekt geht es auch in diesem Beitrag.

In den Medien wird immer wieder von Gehirnwäsche berichtet. Zeitungen erzählen Horrorgeschichten von Kriegsgefangen, deren Gehirne umprogrammiert werden.

Schlechte Gedanken sind antrainiert

Beim Grübeln wird die an sich effektive Arbeitsweise unseres Gehirns dann mitunter zum Problem. Denn dieses Gedankenkarussell hat seinen Ursprung in den Assoziationen mit denen das Gehirn arbeitet.

Durch das verknüpfende Denken werden bei einem negativen Gedanken immer weitere negative Infos gefunden. Da ja in der Nähe der negativen Inhalte gesucht wird, findet das Gehirn eher weitere negative Inhalte als positive. Das Denken dreht sich nur noch um einen Kern, negative Inhalte.

Hierzu hat Prof. Tobias Esch (Hochschule Coburg) eine Studie durchgeführt. Darin konnte er durch Versuche nachweisen, dass negative Gedanken weitere negative Gedanken fördern. Laut dem Neurowissenschaftler geht dieser Teufelskreis sogar noch weiter.

Durch ständiges negatives Denken trainieren wir die dafür zuständigen Bereiche unseres Gehirns. Es wird dadurch noch leistungsfähiger im Finden negativer Inhalte im Alltag.

Doch dieser Kreislauf lässt sich durchbrechen.

Negative Gedanken abschalten

Schauen wir uns diesen Ablauf doch an einem Beispiel an. Möglicherweise macht ein Mensch häufig schlechte Erfahrungen. Vielleicht trifft er auch immer wieder auf böse Leute. In der Folge erleidet er immer wieder Niederlagen. Dadurch schult er seine Aufmerksamkeit darin nur noch diese negative Eindrücke aufzunehmen.

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Haben Sie Prüfungsangst? Fürchten Sie sich vorm Fliegen? Laufen Sie vor Spinnen schreiend davon? Sie kennen so etwas? Gut! Denn Angst ist etwas Gutes…

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Die Folge kann sein, dass positive Erlebnisse nicht mehr wahrgenommen werden. Auch hier kommt wieder die berühmte langsamste Schlange an der Supermarkt-Kasse ins Spiel. Möglicherweise wurde das Gehirn über Jahre darauf trainiert negative Eindrücke aufzusaugen. Daraufhin bleibt die langsame Kasse im Supermarkt haften. Die unzähligen Male an einer schnellen Kasse werden von einem derart geschulten Hirn nicht mehr wahrgenommen.

Zusätzlich spielt die Wortwahl eine Rolle. Benutzen Sie positive Worte, positive Sprache. Denn die gute Nachricht ist, was mit negativen Gedanken funktioniert, funktioniert auch mit positiven. Achten Sie im Alltag darauf, wie Sie formulieren. Denn häufig wiederholte Aussagen wirken wie Suggestionen in der Hypnose. Benutzen Sie wohltuende Worte.

Trainieren Sie Ihr Hirn positive Dinge zu erkennen und zu nutzen.