Psychologische Studien

Benutze doch mal häufiger Deine andere Hand

Wir alle bewerten Dinge auf der dominanten Seite unseres Körpers ohne weitere Überprüfung positiver.

Niederländische Forscher sind der Sache auf den Grund gegangen. Die Probanden sollten Menschen auf der rechten und linken Seite bewerten. Anschließend bekamen sie einen dicken Handschuh über die aktive Hand.

Das Ergebnis ist erstaunlich.

Schon nach 12 Minuten änderte sich die Einschätzung. Jetzt wurden plötzlich Menschen auf der nicht dominanten Seite als “gut’
eingestuft.

Die Forscher schließen vorsichtig daraus. dass sich unsere Meinung so leicht manipulieren lässt.

Wir neigen dazu, Dinge und Menschen ohne weitere Prüfung auf der dominanten Seite unseres Körpers zu beurteilen, weil sie uns ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Unser Gehirn ist so verdrahtet, dass es die Seite bevorzugt, mit der wir uns am wohlsten fühlen.

Das hilft uns, schnelle Urteile und Entscheidungen zu treffen. Aus diesem Grund beurteilen oder bewerten wir Dinge und Menschen ohne weitere Überprüfung auf der dominanten Seite unseres Körpers positiver, da wir uns auf dieser Seite am wohlsten fühlen.

Außerdem ist unser Gehirn darauf programmiert, die Seite zu bevorzugen, die uns am vertrautesten ist, und das kann dazu führen, dass wir schnelle Entscheidungen und Urteile fällen, ohne andere Optionen in Betracht zu ziehen.

Die Wissenschaftler

Daniel Casasanto ist außerordentlicher Professor für menschliche Entwicklung und Psychologie an der Cornell University und Leiter des Experience and Cognition Laboratory. Er promovierte 2006 in Gehirn- und Kognitionswissenschaften am MIT und hat außerdem einen Master of Science in Computation von der University of Edinburgh. Seine Forschung konzentriert sich darauf, zu verstehen, wie die menschliche Erfahrung unser Denken formt, wie Sprache und Kultur unseren Verstand formen und wie das Gehirn Informationen verarbeitet und Vorstellungen von der Welt bildet.

Evangelia G. Chrysikou ist außerordentliche Professorin an der Fakultät für Psychologie der Drexel University. Sie ist Kognitionspsychologin und kognitive Neurowissenschaftlerin mit Forschungsinteressen in den Bereichen Gedächtnis, Sprache und exekutive Funktionen. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Überschneidung von drei Bereichen: kognitive Psychologie, kognitive Neurowissenschaft und Kreativität. Sie ist außerdem Medizinarchitektin und Programmdirektorin des MSc Healthcare Facilities an der Bartlett School of Sustainable Construction.

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Casasanto, D., & Chrysikou, E. G. (2011). When Left Is “Right”: Motor Fluency Shapes Abstract Concepts. Psychological Science, 22(4), 419–422.