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Die überraschende Einfachheit der Selbstmotivation

Haben Sie auch manchmal das Gefühl zu wenig Selbstmotivation zu haben? Wenn ja, haben Sie massenhaft Gesellschaft. Der Markt der Motivations-Seminare boomt… Immer noch. Dabei hüpfen Menschen über glühende Kohlen, spazieren über Glasscherben oder lassen sich stundenlang von der Bühne herab beleidigen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit sich von einem lustig aussehenden Menschen mit albernen Klamotten anbrüllen zu lassen. Ob das allerdings tatsächlich auf lange Sicht die Selbstmotivation steigert ist zumindest fraglich. Und die Meinung der Neurowissenschaft ist überraschend. [Lesezeit: 2 1/2 Minuten]

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Fehlende Selbstmotivation

Ist das überhaupt möglich?

Ja, die Frage ist ernst gemeint. Ist es denn überhaupt möglich, dass die Selbstmotivation fehlt? Denn mit Motivation meinen wir alle Beweggründe, die zur Bereitschaft führen etwas zu tun.

Dabei geht es nicht um die Handlung selbst. Vielmehr geht es darum Gründe zu haben etwas zu tun. Oder anders gesagt, wenn Sie etwas tun, sind Sie auch motiviert.

Ohne Selbstmotivation würden Sie schlicht gar nichts tun. Worum es nämlich auch meinen Klienten bei der Frage nach der Motivation geht, ist meistens die Handlung, in die sie ihre Energie stecken. Sie sind nämlich motiviert. Ansonsten würden sie nicht vor mir sitzen.

Nur münden die Gründe etwas zu tun möglicherweise in einer anderen Handlung. Denn oft tun sie zwar etwas, es ist allerdings etwas anderes als sie sich gedacht haben. Beispielsweise sagen die Klienten, dass sie gerne mehr Sport machen möchten. Und dann liegen Sie abends auf der Couch und essen Chips.

Dabei über fehlende Selbstmotivation zu reden ist oft der falsche Weg. Der Klient ist doch motiviert. Er hat sich auf die Couch gelegt. Davor hat er sich mit Chips versorgt. Und diese muss er sich zuvor gekauft haben. Dafür benötigt er Geld. Und das hat er sich erarbeitet. Das sind ganz schön viel Handlungen. Motiviert ist er also. Denn er hatte ganz offensichtlich Gründe zu handeln.

Worum geht es wirklich?

Im Grunde genommen gibt es nur einen Zeitpunkt in unserem Dasein, in dem wir nicht motiviert sind. Und wenn dieser Zeitraum einmal begonnen hat, dauert er gaaaanz schön lange an. Gut, nun wollen wir in diesem Block nicht über Tod und Verderben reden. Von daher zurück zu erfreulicheren Dingen.

Aus dem oben genannten können wir frohen Mutes schließen, dass Selbstmotivation vorhanden ist. Allerdings wird sie meist in eine ungewünschte Richtung gelenkt.

Unser Mensch, der abnehmen möchte, ist durchaus motiviert. Nur ist er eben motiviert auf der Couch zu liegen und der Chips-Industrie die Taschen zu stopfen. ABER er ist motiviert.

Daraus ergibt sich, es geht nicht darum sich zu motivieren. Sonder es geht darum die Motivation in die gewünschte Richtung zu lenken.

Selbstgespräche sind eine sehr gute Möglichkeit auf die eigene Persönlichkeit Einfluss zu nehmen. Ein Selbstgespräch führen heißt sich mit einem SEHR nahestehenden Menschen zu unterhalten – Sich selbst. Und schon bei einem geschätzten anderen Menschen haben unsere Worte erheblichen Einfluss. Wie ist das dann erst bei uns selbst?

Und einmal mehr kommt hier die Selbsthypnose zum Einsatz. Denn in einem gelassenen Zustand ist es schnell und effektiv möglich die Wahrnehmung im Alltag auf das gewünschte Verhalten zu lenken. Dadurch folgt die Selbstmotivation, die Energie zu handeln, automatisch. Anders gesagt, wirkt die Selbsthypnose als Katalysator.

Der aktive Part – Aufmerksamkeit lenken

Unser Handeln folgt der Aufmerksamkeit. Hierbei ist es absolut unnötig die Mystik oder Esoterik zu bemühen. Dafür brauchen wir auch keinen Kalenderspruch zur Motivation. Denn unser Hirn funktioniert so. Das ist die Aufgabe der Aufmerksamkeit. Sie lenkt unser Handeln in die momentan richtige Richtung, um zu überleben.

Dadurch wird auch schon die Kraft sichtbar, die in der Aufmerksamkeit liegt. Ihre Aufgabe ist es unser Überleben zu sichern. Damit haben wir die Quelle unserer Motivation entdeckt. Dieser Vorgang lenkt die vorhandene Energie in die gewünschte Richtung. Das hat unseren Vorfahren das Überleben gesichert.

Nun gab es bei unseren Vorfahren leider kein Sofa oder Chipstüten, die deren Aufmerksamkeit magisch hätten anziehen können. Allerdings gab es schon das Kritikbewusstsein. Wir bezeichnen es auch oft als Vernunft. Dieser Teil unseres Denkorgans ist es immer mal wieder über den Tellerrand zu schauen. Anders gesagt ist es dessen Aufgabe ständig dazwischen zu quatschen.

Das Kritikbewusstsein

Perfekt! Diese Aufgabe können wir nutzen. Bleiben wir doch bei unserem Freund von oben. Er wollte abnehmen. Dann kann er jetzt in einem ersten Schritt seine bewusste Wahrnehmung auf gesunde Ernährung richten. Zusätzlich kann er sich mit Bewegung im Alltag beschäftigen.

Und jetzt höre ich förmlich, wie einige denken “Hab ich alles schon versucht”. Ja, eben. Sie haben es versucht. Das ist ein ungünstiger Ansatz. Besser ist es, Sie tun es. Und tun Sie es nicht zu direkt.

Darin liegt möglicherweise der Grund dafür, dass es nicht geklappt hat. Um die Selbstmotivation in die gewünschte Richtung zu lenken, ist ein indirektes Vorgehen erfolgversprechender. Denn Druck erzeugt Gegendruck, auch bei sich selbst.

Bei der Selbstmotivation sind indirekte Suggestionen sehr effektiv. Damit umgehen Sie das Kritikbewusstsein. Sie halten dadurch diesen ewigen Meckerer im Zaum. Und er hört auf mit dem ständigen “Ja, aber…”

Die indirekte Selbstmotivation

Wenn Sie mit der indirekten Vorgehensweise arbeiten, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Assoziationen. Und bei unserem Abnehm-Menschen bedeutet das, er findet seine persönlichen Verknüpfungen zum Thema heraus (die positiven oder zumindest neutralen).

Um die Verknüpfungen zu finden, stellen Sie sich eine Frage, die alleine schon motiviert.

“Wie kann ich Gewicht verlieren?” (Um bei unserem Beispiel zu bleiben.)

Dazu fällt Ihnen folgendes dann ein, dass Sie sich mehr bewegen können und zudem auf die Ernährung achten. Damit haben Sie einen einfachen Schritt Richtung indirekte Formulierung gemacht. Allerdings reicht das für Ihr Unterbewusstsein vermutlich noch nicht.

Nachdem Sie die erste Stufe gefunden haben, gehen Sie zur nächsten über. Beispielsweise fragen Sie sich nun, wie Sie auf die Ernährung achten können. Da haben wir den Salat, im positiven Sinne. Denn jetzt fangen Sie an sich mit Ernährung zu beschäftigen.

Der Selbstläufer Motivation

Das ist zunächst ein kleiner Schritt. Allerdings gewinnt der zunehmend an Fahrt. Je mehr Sie sich mit Ernährung beschäftigen, umso mehr wird Ihnen dabei einfallen. In der Folge lesen Sie noch einen Bericht, schauen noch eine Dokumentation und führen noch ein Gespräch zu diesem Thema.

Mit dieser Vorgehensweise entwickeln Sie Ihr Thema zum Selbstläufer. Denn je mehr Sie sich mit der Ernährung beschäftigen, umso aktiver werden Sie dabei. Ihre Aufmerksamkeit wird das Thema immer mehr in den Fokus nehmen.

Das ist ein völlig natürlicher Ablauf. So gehen wir bei allem vor, was wir tun. Auf diese Art sind Sie auch zu Ihren Hobbies und Interessen gekommen. Nur lief das alles unbewusst ab. Also nutzen wir doch diese Werkzeuge bewusst. Damit nehmen wir dann auch Einfluss auf die Richtung unserer Selbstmotivation.

In der Selbsthypnose ist der indirekte Weg oft der schnellere, effektivere und einfachere. Experimentieren Sie damit. Und wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Suggestionen formulieren können, hier steht es.