Der Umgang mit negativen Glaubenssätzen
“Das lerne ich nie!” Kennst Du solche Sprüche? Negative Glaubenssätze wie dieser spielen in unserem Leben schon beinahe eine zentrale Rolle. Und oft genug sind wir auch selbst der Urheber dieser schädlichen Formulierungen. Dabei ist der richtige Umgang mit negativen Glaubenssätzen sehr leicht möglich. Wie? Lies den Beitrag! [Lesezeit: 2 1/2 Minuten]
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Einschränkende Glaubenssätze
“Das auf einer inneren Überzeugung beruhende Fürwahrhalten von Dingen, Erscheinungen, die objektiv nicht bewiesen sind.”(1) so definiert das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart (DWDS) das Wort Glaube.
Zunächst beeindruckt mich dabei das Wörtchen Überzeugung. Wenn Du von etwas überzeugt bist, hat es eine sehr starke Bedeutung für Dich. Dann wollen wir mal hoffen, dass diese Bedeutung positiv ist.
Das Unterbewusstsein programmieren
Worauf kommt es an, wenn ich mein Unterbewusstsein programmieren möchte? Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn Menschen mit Selbsthypnose ihre Persönlichkeit entwickeln möchten.
Leider ist an solchen Formulierungen aber auch grad mal überhaupt nichts positiv. Und wer hat diese Sprüche nicht schon gehört oder, Hand aufs Herz, selbst benutzt!?
Denn wir können die Sätze auch ein wenig umformulieren und ersetzen ich mit Du. “Das schaffst Du nie” und “das lernst Du nie!”. Und wenn dann Tränen fließen, sagen die Leute im Anschluss nur zu gerne: “Ach, das habe ich doch nur so gesagt!”
Sauber! Jetzt knallt es richtig.
Der Umgang mit negativen Glaubenssätzen
Eine junge Tänzerin hat einen Abszess am Rückenmark. Die behandelnden Ärzte verkünden ihr, dass sie ab jetzt auf den Rollstuhl angewiesen ist. Die junge Frau bekommt die Diagnose „inkomplett querschnittgelähmt“. Sie bekommt zudem verkündet, dass es mit dem Tanzen vorbei ist(2).
Ein halbes Jahr später nimmt die Tänzerin zum ersten Mal wieder am Unterricht ihrer Hochschule teil. Sie baut Muskulatur auf und verbessert ihre Bewegungen. Ein Wunder? Möglich.
Wobei ich es immer wieder erstaunlich finde, dass es den Menschen offenbar leicht fällt an Wunder zu glauben (da taucht dieses Wort wieder auf).
Wäre es nicht vernünftiger sich für die immense Kraft zu interessieren, die unser Geist entwickeln kann? Damit haben die selben Menschen, die an Wunder glauben, dann Probleme.
Was lehrt uns die kleine Geschichte der Tänzerin über den Umgang mit negativen Glaubenssätzen? Schauen wir uns doch zunächst einmal an, was sie uns NICHT lehrt. Und dann kümmern wir uns darum, wie Du Deinen Glauben positiv für Dich nutzen kannst.
Zurück zur Tänzerin und der Querschnittslähmung. Die junge Dame konnte nach sechs Monaten Reha wieder mit dem Tanzen beginnen. Okay! Machen wir ein Gedankenexperiment.
Negative Suggestionen – das Gedankenexperiment
(Experiment: Anfang)
Die junge Frau wird mit dem Rollstuhl in die Reha-Klinik gefahren. Am Empfang begrüssen sie die Pflegekräfte mit einem freundlichen: “Sie werden nie wieder laufen können.” Danach fährt sie auf ihr Zimmer und sagt zu sich selbst: “Ich werde nie wieder tanzen können.”
Als dann der erste Arzt zur Visite kommt spricht er: “Sie werden mit der Lähmung leben müssen.” Jeder Besucher sagt zu ihr: “Das wird nie wieder anders.” Und die Therapeuten unterstützen das alles mit: “Sie werden nie wieder alleine aus diesem Rollstuhl aufstehen.”
(Experiment: Ende)
Na, was sagst Du zu dem Experiment? Blödsinn!? Ja, es hört sich möglicherweise blödsinnig an, wenn Du es jetzt hier so liest. Allerdings brauchst Du nur Deinen Mitmenschen im Alltag zuzuhören. Dabei wirst Du feststellen, dass sie ähnliche Aussagen andauernd treffen.
Es geht dabei vielleicht nicht um eine Querschnittslähmung aber es geht um sie, um ihre Persönlichkeit, um ihr Leben. Und dabei scheinen irgendwie andere Regeln zu gelten als bei etwas so gravierendem wie einer Querschnittslähmung.
In dem Fall der Tänzerin halten wir ein solches Vorgehen für völligen Unsinn. Jeder, der von dem Fall hört stellt sich sofort vor, mit welch positiver Einstellung die Patientin gearbeitet hat.
Wir sehen sie förmlich vor uns. Und vor allem hören wir sie, ganz deutlich. Wir hören genau, was sie sich sagt und wir hören die Therapeuten. Die Worte ertönen in unserem Kopf. Allerdings sind es in keinem Fall Worte wie:
Benutze die Kraft der Worte
Wenn wir von solchen Fällen hören, wie den unserer Tänzerin, denken wir viel eher an positive Sätze. Wir denken daran, dass sich die junge Frau Mut zuspricht, dass sie sich anspornt. Und es kommt uns wohl kaum in den Sinn, dass sie sich sagt “Ich kann doch eh nichts daran ändern”.
Warum uns Selbstgespräche gut tun
Haben Sie schon einmal Selbstgespräche geführt? Wenn ja, haben sie vermutlich anschließend mit negativen Bemerkungen Ihrer Umwelt zutun gehabt.
Offenbar verbinden wir solche für uns krassen Fälle, wie eine Querschnittslähmung, sehr viel eher mit positiven Äußerungen. Damit gestehen wir den Worten natürlich auch eine gewaltige Energie zu.
Wenn wir daran glauben, dass positive Worte die Kraft haben bei einem sehr ernsten Fall heilende Wirkung zu entfalten, dann sollten sie bei geringeren Fällen allemal wirken.
Bevor Du Dir mit destruktiven Äußerungen selbst im Weg stehst, denke doch kurz an die Tänzerin. Denke daran ob sie sich auch mit negativen Formulierungen beschäftigt hat.
Und denke kurz darüber nach, was DU zu ihr sagen würdest. Denn wenn Du das, was Du zu Dir sagen möchtest NICHT zu ihr sagen würdest, lass es weg.
Richtiger Umgang mit negativen Glaubenssätzen
Solltest Du also auf die Idee kommen etwas wie das Folgende zu Dir zu sagen, überlege Dir ob Du es in einer ähnlichen Situation zu jemand anderem sagen würdest.
Wenn Du nämlich solche negativen Formulierungen bei einem anderen Menschen nicht benutzen würdest, dann solltest Du sie auch bei Dir selbst vermeiden. Sie wirken negativ. Also lass sie weg. Es entbehrt jeder Grundlage sich selbst mit Äußerungen zu schaden, die Du niemals zu jemand anderem sagen würdest.
Haben Sie auch manchmal das Gefühl zu wenig Selbstmotivation zu haben? Wenn ja, haben Sie massenhaft Gesellschaft. Der Markt der Motivations-Seminare boomt… Immer noch. Dabei hüpfen Menschen über glühende Kohlen, spazieren über Glasscherben oder lassen sich stundenlang von der Bühne herab beleidigen.
Negative Suggestionen mit fünf Schritten abwenden
Spätestens jetzt sollte uns allen klar sein, dass diese negativen Glaubenssätze völlig daneben sind. Und wenn wir uns jetzt noch die Definition von “Glaube” wieder vor Auge führen, wird es noch deutlicher.
Dabei war nämlich von Überzeugung die Rede. Und von einer negativen Sichtweise überzeugt zu sein, kann schwerlich eine positive Wirkung haben.
Diese positive Wirkung finden wir allerdings in unserem Beispiel mit der Tänzerin so wunderbar. Dann nutzen wir diese positive Kraft doch auch für uns selbst. Und es ist spielerisch leicht.