Rat & TatStudie

Das Problem mit dem Nichtstun… und die Selbsthypnose

Tun Sie doch mal 15 Minuten gar nichts! Es scheint für Menschen gar nicht so einfach zu sein dem Nichtstun nachzuhängen. Haben Sie auch ein Problem damit, wenn Sie mit Ihren Gedanken alleine sind? Eine Studie aus dem Jahre 2014 macht genau das deutlich. Die meisten Menschen tun sich schwer damit das Nichtstun zu genießen. Anders gesagt, wir empfinden es schnell als Langeweile. Daraus können absurde Handlungen folgen, wie die Studie zeigt. [Lesezeit: 4 1/2 Minuten]

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Alleine mit dem Nichtstun

Wann haben Sie denn das letzte Mal bewusst 15 Minuten lang gar nichts getan? Okay, “gar nichts” ist schwierig. Formulieren wir es um. Wann haben Sie sich denn das letzte Mal bewusst nur mit Ihren Gedanken beschäftigt?

In unserer heutigen Welt sind wir unaufhörlichen Reizen ausgesetzt. Wir empfinden diese Reize oft als Angebot. Dadurch beschäftigen wir uns fortwährend mit diesen externen Eindrücken. Allerdings scheint uns auch die bewusste Kontrolle darüber abhanden zu kommen.

Warum uns Selbstgespräche guttun

Haben Sie schon einmal Selbstgespräche geführt? Wenn ja, haben sie vermutlich anschließend mit negativen Bemerkungen Ihrer Umwelt zutun gehabt.

Warum uns Selbstgespräche guttun

Wir brauchen uns beispielsweise nur eine alltägliche Szene in einem Restaurant vorzustellen. Dabei sitzen mehrere Menschen an einem Tisch. Sie könnten wunderbar miteinander plaudern. Sie könnten auch einfach nur gemeinsam das schöne essen und die Ruhe genießen. Nun wissen wir ja alle, was tatsächlich stattfindet. Jeder schaut auf sein Smartphone. Und wenn wir mit uns alleine sind, schauen die meisten Menschen noch eher auf das Smartphone.

Das Nichtstun genießen

Genießen Sie es Ihren Gedanken nachzuhängen? Einfach mal 15 Minuten nur dasitzen und sich mit den eigenen Gedanken beschäftigen. Ist das angenehm für Sie?

Nun, offenbar haben genau damit die meisten Menschen ein Problem. Oder anders gesagt, für viele Menschen ist es sehr unangenehm sich 15 Minuten lang lediglich mit sich selbst zu beschäftigen. Sie interpretieren das Nichtstun als Langeweile und die mögen sie nicht.

Zu diesem Schluss kommt ein Team um den Wissenschaftler Timothy D. Wilson von Universität von Virginia. Die Wissenschaftler führten eine Studie zum Thema “Nur denken” durch. Und dabei förderten Sie Erstaunliches zutage.

Nur denken – Die Studie

Das Team um Wilson suchten sich zunächst 413 College-Studenten. Anschließend haben sie die Teilnehmer aufgefordert sich einen bestimmten Zeitraum nur mit ihren Gedanken zu beschäftigen. Es durften keine Smartphones, Bücher oder dergleichen benutzt werden. Die Studenten saßen in einem völlig neutralen Raum und sollten schlicht nichts tun.

Die Dauer der Übung variierte dabei zwischen 6 bis 15 Minuten. Im Anschluss bewerteten die Versuchsteilnehmer wie wohl sie sich während dem Nichtstun fühlten. Dazu konnte sie auf einer Skala von 1 bis 9 ihren Wohlfühlfaktor ankreuzen.

Der Wert lag im Schnitt bei 49,3%. So wirklich toll fanden es die Studenten offenbar also nicht, dass sie ungefähr 15 Minuten nichts zu tun hatten. Sie empfanden dabei Langeweile. Und damit kamen sie schlecht klar.

Übrigens wurde der Versuch auch mit älteren Personen (im Durchschnitt 49 Jahre) wiederholt. Und dabei zeigte sich das selbe Ergebnis. Auch diese Teilnehmer empfanden das Nichtstun wenig attraktiv.

Die überraschende Folge des Nichtstuns

Überraschend ist an diesem Ergebnis, dass die meisten Menschen angeben, Nichtstun wäre wohltuend. Gerade in stressigen Zeiten wünschen sich viele einmal nichts zu tun und die Seele baumeln zu lassen. Offenbar schlägt die Wahrnehmung dann allerdings um, wenn es tatsächlich zum Nichtstun kommt.

Sobald wir die Ruhe als Langeweile einschätzen, wird es unangenehm. Und das ist auch während der Studie passiert. Die Zeit mit sich selbst wurde als Langeweile empfunden und deshalb als eher negativ wahrgenommen.

Und die Forscher sind noch ein Stück weitergegangen. Die Teilnehmer bekamen einen unangenehmen Elektroschock verabreicht. Anschließend sollten sie angeben ob sie bereit wären 5 Dollar zu bezahlen, um den Schock nicht zu bekommen. Alle Teilnehmer bejahten das. Sie waren alle bereit den Schock zu umgehen und dafür Geld zu bezahlen.

Der Mensch ist vielerlei, aber vernünftig ist er nicht.

Oscar Wilde (1854 – 1900)

Daraufhin ging es wieder in das Räumchen zum Nichtstun. Anders als vorher hatten die Teilnehmer jetzt das Gerät für den Elektroschock dabei. Und wenn sie es wollten konnten sie das Gerät benutzen. Besser gesagt, die Leute konnten sich mit Elektroschocks die Zeit vertreiben.

Und jetzt, liebe Leser, halten Sie sich fest… Alle Teilnehmer verabreichten sich selbst mindestens einen Schock. Damit umgingen sie die Langeweile. Und alle hatten vorher angegeben, dass sie sogar Geld bezahlen würden, um keinen Schock zu bekommen. Einer der Teilnehmer verabreichte sich selbst fast 190 Elektroschocks. Und das nur um die Langeweile zu umgehen.

Offenbar haben viele Menschen ein Problem damit Ruhe auszuhalten. Sich nur mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen wird als so unangenehm empfunden, dass Elektroschocks angenehmer eingestuft werden.

Selbsthypnose und Nichtstun

Diesen Widerspruch können wir mit Selbsthypnose sehr leicht auflösen. Beim Praktizieren wird Ihnen immer deutlicher, wie wohltuend die eigenen Gedanken sein können. Die Hypnose wird dazu verwendet die Gedanken in die gewünschte Richtung zu lenken. Damit nehmen Sie effektiven Einfluss auf Ihre Persönlichkeit.

Und selbst, wenn die Trance nur zum Selbstzweck verwendet wird, wird sie als wohltuend empfunden. Selbsthypnose ist eine gute und positive Möglichkeit mit den eigenen Gedanken umzugehen.

Langeweile kann dabei unmöglich aufkommen.