Pass auf, was Du sagst!
Bist du bereit, dein inneres Floskel-Monster zu besiegen? Dann bist du hier genau richtig! Denn in diesem Beitrag geht es um die Macht der Worte – vor allem, wenn es um deine Selbstgespräche geht. Deshalb ist der Titel ja auch “Pass auf, was Du sagst!”… Vor allem zu Dir selbst. Wir zeigen dir, wie du dich von deinen Floskeln befreist und dein eigenes Denken neu ausrichtest. Also, schnapp dir deinen Mut und eine Tasse Kaffee und lass uns gemeinsam durch den Dschungel der Worte kämpfen und deine Kommunikation revolutionieren.
[Lesedauer: 8 Minuten]
Pass auf, was Du sagst! – Warum?
Floskeln scheinen mittlerweile in der täglichen Kommunikation so normal zu sein, wie das Atmen. Allerdings ist die Wirkung eine andere als beim Atmen. Atmen tut gut, zumindest die meiste Zeit. Floskeln zu benutzen tut überhaupt nicht gut. Und das nicht nur “die meiste Zeit” sondern immer (das Wörtchen “immer” ist auch ‘ne Floskel).
Die Wirkung dieser Phrasen auf die eigene Psyche ist enorm— und meist sehr negativ. Und das ist schon in der Kommunikation mit anderen Menschen wenig hilfreich. In Selbstgesprächen mit Floskeln zu reden ist eine Katastrophe. Genaugenommen sind Floskeln ohnehin eine Katastrophe.
Statt klaren Gedanken und präziser Ausdrucksweise bekommen wir dann nur noch unverbindliches Blabla und Phrasen, die so aussagekräftig sind wie eine leere Kaffeetasse. Kein Wunder, dass man sich manchmal vorkommt, als würde man in einer Sprachblase leben, die nur aus “Alles gut?” und “Ich geb’ dir Bescheid” besteht.
Statt unsere Gedanken und Gefühle klar auszudrücken, verwenden wir Floskeln als Platzhalter. Wir sagen “eigentlich“, “sozusagen” oder “irgendwie” anstelle von präzisen Formulierungen. Dadurch vermeiden wir zwar möglicherweise vorübergehend Konflikte oder Schwierigkeiten, aber auf lange Sicht sabotieren wir damit unsere Kommunikation und unsere Beziehungen. Wir nehmen uns selbst nicht ernst und signalisieren unserem Gegenüber, dass wir uns nicht wirklich um eine klare Verständigung bemühen.
Und genau deshalb… Pass auf, was Du sagst!
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Warum Floskeln im Selbstgespräch besonders schädlich sein können
Warum sind Floskeln im Selbstgespräch besonders schädlich? Nun, wenn du mit anderen Menschen sprichst, kann es sein, dass du ab und zu Floskeln verwendest, um eine Lücke in deinem Wissen oder deiner Argumentation zu kaschieren. Aber wenn du mit dir selbst sprichst, gibt es keinen Grund, Floskeln zu verwenden, denn du bist der Einzige, der zuhört (hoffentlich).
Wenn du dir selbst gegenüber Floskeln verwendest, hinderst Du Dich daran, klar und selbstbewusst zu denken. Denn jedes Mal, wenn du eine Floskel benutzt, um dich selbst zu beschreiben oder zu bewerten, drückst du deine Gedanken und Gefühle auf eine unklare, vage oder oberflächliche Weise aus.
Nehmen wir zum Beispiel die Floskel “Ich bin ein hoffnungsloser Fall“. Wenn du diese Phrase immer wieder zu dir selbst sagst, glaubst Du sie irgendwann selbst. Es ist jedoch viel wahrscheinlicher, dass du gerade eine schwierige Zeit durchmachst und dich von deinen Emotionen überwältigt fühlst. Indem du dich als “hoffnungslosen Fall” bezeichnest, schreibst du dich selbst ab und gibst auf.
Eine andere häufige Floskel im Selbstgespräch ist “Ich weiß nicht, was ich tun soll“. Dieser Satz impliziert, dass du keine Kontrolle über deine Situation hast und dass es keine Lösung gibt. Das ist allerdings völliger Quark. Du hast immer eine Wahl, auch wenn sie manchmal schwierig zu treffen ist. Anstatt also diese Floskel zu verwenden, könntest du dich fragen: “Was sind meine Optionen?” oder “Was kann ich tun, um diese Situation zu verbessern?”
Floskeln im Selbstgespräch können also zu einem Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen führen, und dich daran hindern, dein volles Potenzial auszuschöpfen. Es ist wichtig, dass du bewusst auf deine Sprache achtest und dich selbst auf eine positive und konstruktive Weise ansprichst. Denn du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben. Also pass auf, was Du zu Dir sagst.
Und nun einige Beispiele…
Pass auf, wenn Du “genau” sagst
Das Wörtchen “genau” zu verwenden, kann ja manchmal ganz hilfreich sein. Die Betonung liegt dabei auf “manchmal”. Zum einen kann es als Bestätigung oder Zustimmung dienen. Indem der Sprecher “genau” sagt, gibt er an, dass er genau das gleiche denkt oder empfindet wie der Gesprächspartner. Zum anderen kann es auch dazu dienen, den eigenen Gedankengang zu verdeutlichen oder zu strukturieren. Indem der Sprecher “genau” sagt, signalisiert er, dass er den vorherigen Satz des Gesprächspartners verstanden hat und nun seine eigene Antwort darauf aufbaut.
Leider wird das Wort “genau” allerdings mittlerweile völlig anders benutzt. Viele Leute beginnen ihre Sätze mit “genau”. Und das, nachdem sie gerade selbst etwas gesagt haben. Wohlgemerkt, sie sagen das, nachdem sie selbst gesprochen haben. Das ergibt wenig bis gar keinen Sinn. Sie bestätigen sich selbst. Es wäre besser, sich die Bestätigung zu holen, statt sie einfach selbst zu übernehmen. Damit wird eine Antwort abgewürgt. Die Kreativität stirbt.
Die übermäßige Verwendung von “genau” führt dazu, dass die Aussage des Sprechers an Klarheit verliert. Wenn die Floskel andauernd eingesetzt wird, erweckt sie den Eindruck, dass der Sprecher unsicher ist (im besten Fall!). Es entsteht viel häufiger der Eindruck, dass der Sprecher Schwierigkeiten hat, seine Gedanken präzise auszudrücken. In diesem Fall kann die Verwendung von “genau” auch als Ausdruck von mangelndem Selbstvertrauen interpretiert werden.
Darüber hinaus führt die übermäßige Verwendung von “genau” auch dazu, dass der Zuhörer sich veralbert vorkommt. Er spielt gar keine Rolle im Gespräch. Der Sprecher bestätigt sich andauernd selbst. Da scheint ein Zuhörer unerwünscht zu sein. Und am Ende veralbert sich der Sprecher damit selbst. Das ist eine unschöne Selbstsicht.
Pass auf, was Du sagst!
Vorsicht, wenn Du “sozusagen” benutzt
Auch “sozusagen” ist normalerweise sehr sinnvoll. Es wird als Mittel eingesetzt, um eine Aussage zu veranschaulichen oder zu verdeutlichen. Es wird häufig verwendet, um eine Metapher, Analogie oder ein Gleichnis zu erklären. “Sozusagen” stellt eine Verbindung zwischen einer abstrakten Idee und einer konkreten Beispielsituation her.
Normalerweise… Und da liegt das Problem.
Die Floskel “sozusagen” führt dazu, dass die Aussage des Sprechers an Klarheit verliert. Beim ständigen Einsatz dieser Floskel macht der Sprecher deutlich, dass er Schwierigkeiten hat, seine Gedanken präzise auszudrücken. Zudem entsteht der Eindruck, dass er sich nicht sicher ist, was er sagen will. Und das führt dann dazu, dass die Zuhörer unsicher werden. Prima! Die Zuhörer haben nämlich jetzt auch Schwierigkeiten. Sie verstehen nichts oder interpretieren es anders.
In diesem Fall wird die Verwendung von “sozusagen” auch als Ausdruck von Unsicherheit oder mangelndem Selbstvertrauen wahrgenommen. Darüber hinaus erweckt die übermäßige Verwendung von “sozusagen” den Eindruck, dass der Sprecher versucht, seine Aussage zu relativieren oder abzuschwächen. Dadurch wird die Aussage des Sprechers weniger überzeugend und unglaubwürdig.
Und sich selbst für unglaubwürdig zu erklären ist eine prima Ausgangssituation für ein Selbstgespräch. Mit solch einer Sicht auf die eigene Person wird es schwierig bis unmöglich Probleme anzugehen. Drück Dich in Deinen Selbstgesprächen klar und präzise aus. Formuliere so, dass Du Dir selbst glaubst. Und in der täglichen Kommunikation mit anderen Menschen lässt sich das fantastisch üben.
Pass auf, was Du sagst!
Mit “Ganz ehrlich” passen wir dann ebenfalls auf
Jetzt mal ganz ehrlich… “Ganz ehrlich” ist Blödsinn. Bumm! Das dient nicht einmal als Stilmittel. es ist schlicht eine Übertreibung. Und es geht auch nicht als Hyperlativ durch. Es dient einzig der maßlosen Übertreibung.
Wenn Menschen die Floskel “Ganz ehrlich…” verwenden, wird dies beim Zuhörer als unaufrichtig und/oder manipulativ wahrgenommen. Dies liegt daran, dass das Verwenden dieser Floskel den Eindruck erwecken kann, dass die Person normalerweise nicht ehrlich ist und versucht, ihre Aussage zu verstärken oder zu manipulieren.
Wenn Jemand die Floskel häufig verwendet, wird das dazu führen, dass andere das Vertrauen in ihn verlieren und seine Aussagen in Frage stellen. Dieses ständige “Ganz ehrlich…” erweckt den Eindruck, dass der Sprecher versucht, sich selbst in ein positives Licht zu rücken. Der Sprecher möchte sein Image verbessern, anstatt tatsächlich ehrlich und aufrichtig zu sein.
Es ist daher ratsam, bei der Verwendung von Floskeln wie “Ganz ehrlich…” vorsichtig zu sein und sicherzustellen, dass sie nicht unnötig oder manipulativ verwendet werden. Es ist auch ratsam, nach Wegen zu suchen, um die eigene Authentizität und Glaubwürdigkeit wirklich zu verbessern, indem man klare und direkte Aussagen trifft und damit Vertrauen aufbaut.
Und daraus schließen wir, “Pass auf, was Du sagst!“
Achte auf die Worte
So, jetzt aber mal ganz ehrlich (das ist doch grausam!), wer braucht eigentlich Floskeln? Es ist nicht so, als ob sie uns irgendwie helfen würden. Ganz im Gegenteil – sie machen uns nur unsicherer und unklarer in unserer Kommunikation. Und wenn wir sie auch noch in unseren Selbstgesprächen verwenden, dann kann das richtige Sabotage für unser Selbstvertrauen sein.
In der zwischenmenschlichen Kommunikation sind Floskeln schon schlimm. In einem Gespräch mit Dir selbst, sind Floskeln Sprengstoff. Sie führen im Selbstgespräch zu einem Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Sie hindern dich daran, dein volles Potenzial auszuschöpfen. Es ist wichtig, dass du bewusst auf deine Sprache achtest und dich selbst auf eine positive und konstruktive Weise ansprichst.
Wenn wir uns selbst mit Phrasen wie “ich bin halt so“, “ich kann das nicht” oder “das wird schon irgendwie” einschränken, halten wir uns selbst klein und begrenzen unsere Möglichkeiten. Wir setzen uns unnötig unter Druck und mindern unser Selbstbewusstsein. Es ist daher höchste Zeit, unsere Floskeln zu entlarven und uns bewusst mit unserer Sprache auseinanderzusetzen. Lass diese sinnlosen und gefährlichen Phrasen weg. Du gelangst stattdessen zu einer klareren, offeneren und ehrlicheren Kommunikation.
Pass auf, was Du zu Dir sagst!
Informationen aus dem Netz
The Effect of Vocal Fillers on Credibility, Communication Competence, and Likeability
Lea E Gikas, Zachary T Sutcliffe – 2019
https://www.researchgate.net/publication/334163886_The_Effect_of_Vocal_Fillers_on_Credibility_Communication_Competence_and_Likeability
How Confident are You? Exploring the Role of Fillers in the Automatic Prediction of a Speaker’s Confidence
Tanvi Dinkar, Ioana Vasilescu, Catherine Pelachaud, Chloé Clavel – 2020
https://hal.inria.fr/hal-02933476/document