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Selbstbeeinflussung durch Körpersprache

Selbstbeeinflussung durch Körpersprache bietet vielfältige Möglichkeiten. Die Körperhaltung zeigt nicht nur den Mitmenschen wie wir uns fühlen. Sie wirkt durchaus auch in die andere Richtung. Beispielsweise lässt sich durch Gestik und Mimik die eigenen Gefühle positiv verändern. Dadurch wird die Körpersprache bei der Selbstbeeinflussung ein mächtiges Werkzeug. [su_label]Lesezeit: 2 1/2 Minuten[/su_label]
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Körpersprache ist keine Einbahnstraße

Bei meinen Seminaren kommt die Sprache oft auf das Thema Stress. Dann wünschen sich die Teilnehmer schnell wirkende Werkzeuge, um dem Stress entgegenzuwirken.

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Hältst Du eine Trance auch für etwas Mystisches? Das geht vielen Menschen so. Selbsthypnose und Trancezustände werden fälschlicherweise mit Esoterik und Mystik in Verbindung gebracht.

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Dabei finde ich schon den Ansatz ungünstig. Weshalb sollte ich dem Stress denn entgegenwirken? Stress ist etwas wundervolles. Immerhin hat er das Überleben unserer Vorfahren gesichert. Er ist für uns überlebenswichtig. So etwas bekämpfen wir doch nicht.

Den Stress anzunehmen und den Umgang damit zu verändern, ist ein positiverer Ansatz. Wenn man für sich annimmt, dass Stress etwas Gutes ist und uns nützt, ist das schon die halbe Miete. Jetzt fehlt nur noch ein Werkzeug, um diesen positiven Umgang zu fördern.

Und an dieser Stelle kommt die Körpersprache ins Spiel. Am Beispiel Stress können wir uns nämlich die Einsatzmöglichkeiten unserer Gestik und Mimik anschauen. Das Tolle daran ist, dass sie in beide Richtungen wirkt. Erstens zeigt sie unseren Mitmenschen wie wir uns fühlen. Und zweitens beeinflusst sie unsere eigenen Gefühle. Das heißt, wir können über unseren Körper Einfluss auf unsere Stimmung nehmen.

Selbstbeeinflussung durch Körpersprache

Das dies möglich ist, wurde schon mehrfach in Studien belegt. Eine dieser wissenschaftlichen Arbeiten stammt von Amy Cuddy von der Harvard University. Und dabei ging ihre Studie sogar noch eine Stufe weiter. Sie konnte nachweisen, dass die Körpersprache sogar den Hormonhaushalt steuern kann.

Für ihre Studie arbeitete die Wissenschaftlerin mit 61 Probanden. Alle Teilnehmer wurden eingehend untersucht und dabei wurde auch ihr Hormonspiegel festgestellt. Davon interessierte sich das Team um Cuddy vor allem für zwei Hormone. Genauer gesagt, interessierten sie sich für Testosteron und Cortisol. Testosteron taucht in unserem Körper auf, wenn wir Macht ausüben. Cortisol ist dann nachweisbar, wenn wir im Stress sind.

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Darum ging es dann auch in der Studie. Die Versuchsleiter wollten herausfinden ob und wie sich die Körpersprache auf diese beiden Hormone auswirkt. Damit wäre eindeutig belegbar, dass wir mit Mimik und Gestik Einfluss auf unsere seelische Verfassung nehmen können.

Und in der Tat zeigte sich genau das. Cuddy forderte die Teilnehmer auf verschiedene Posen einzunehmen. Zum Einen sollten sie eine dominante Position darstellen und zum Anderen eine Pose, die für Unterwerfung steht. Anschließend wurden die Hormone wieder gemessen.

Körpersprache ist ein gutes Mittel zur Selbstbeeinflussung

Bei der Auswertung der Ergebnisse zeigte sich, dass die Körperhaltung sehr wohl Einfluss auf die Hormonbildung hatte. Und dieser Effekt zeigte sich in beide Richtungen.

Während die Teilnehmer mit einer starken Pose mehr Testosteron produzierten, stieg bei den Teilnehmern mit einer schwachen Pose der Cortisolspiegel. Bei den “schwachen” wurde also Stress hervorgerufen. Und das nur durch die Körperhaltung.

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Zudem wurde die Körpersprache ja bewusst eingesetzt. Die Probanden waren sich klar darüber, dass sie schauspielern. Und trotzdem zeigte sich die Wirkung.

Es ist also durchaus sinnvoll sich bewusst mit seiner Haltung, Gestik und Mimik zu beschäftigen. Wir stehen halt nicht einfach nur so da. So wir wir stehen, gehen, sitzen fühlen wir uns. Grund genug, damit bewusst umzugehen.

Ein paar Tipps zur Körpersprache

Wenn Sie also als Selbstbeeinflusser tätig werden möchten, schreit die Körpersprache förmlich nach Anwendung. Und lassen Sie sich dabei nicht ins Bockshorn jagen. Entgegen der landläufigen Meinung ist die Sprache des Körper sehr wohl zu steuern. Und das sogar recht einfach.

Nachfolgend finden Sie einige Tipps, welche Posen die Stimmung positiv beeinflussen. Mit einigen Regeln, können Sie schon sehr viel erreichen. Die Liste zeigt positive und dominante Haltungen. Selbstbeeinflussung durch starke Posen

Um sich stark und machtvoll zu fühlen, heben Sie den Kopf an und gerade stehen. Dabei sollte das Kinn leicht angehoben sein. Und wenn Sie die Arme hängen lassen, berühren die Finger die Oberschenkel grade so nicht. Dann strecken Sie nämlich die Brust leicht nach vorne. Zudem behalten Sie Ihren „Standpunkt“. Oder anders gesagt, Sie bleiben stehen und beenden das hin und her tippeln.
Wenn Sie sich bewegen, tun Sie es langsam und sparsam. Die Bewegungen sollten kreisförmig sein. Das heißt, sie sind etwas ausladend. Dadurch werden die Bewegungen insgesamt größer. Sie nehmen damit mehr Raum ein.
Zusätzlich können Sie mit Ihrer Stimme arbeiten. Sprechen Sie mit tiefer Stimme. Und sprechen Sie langsam. Dabei wird die Stimme am Satzende gesenkt. Außerdem wird Ihre Sprache ausdrucksvoller, wenn Sie immer wieder Pausen einbauen. Nehmen Sie sich Zeit.
Auch die Hände spielen mit. Öffnen Sie die Finger. Und wenn Sie auf etwas zeigen, tun Sie es mit allen Fingern (nicht nur mit einem). Dabei halten Sie die Hand senkrecht.
Der Blick geht geradeaus. Sie schauen dorthin, wohin Ihre Brust zeigt. Und blinzeln Sie… langsam. Dadurch vermeiden Sie, dass Sie die Augen offen halten und nach Gefahren suchen. Wer es sich erlauben kann zu blinzeln, ist nicht in Gefahr.

Gestalten Sie Ihre Gefühle

Im Grunde genommen geht es darum den negativen Gefühlen mit Mimik und Gestik den Wind zu nehmen. Sie verhalten Sich beispielsweise im Stress so, dass Sie möglichst gut mit Angriffen umgehen können. Das haben schon unsere Vorfahren in der Steinzeit so gemacht.

Haben Sie auch manchmal das Gefühl zu wenig Selbstmotivation zu haben? Wenn ja, haben Sie massenhaft Gesellschaft.

Wenn Gefahr droht, senken Sie den Kopf und schützen dadurch den Hals. Zudem schauen Sie damit von unten nach oben und das schützt die Augen. Darüberhinaus kneifen Sie die Augen zusammen, um nicht mehr zu blinzeln. Wenn Sie bei Gefahr auch nur kurz die Augen schließen, könnte es das letzte Mal gewesen sein. Die Schultern ziehen Sie zusätzlich nach oben. Das schützt ebenfalls den Hals und sichert den Kopf. Die Hände nehmen Sie als Schutz nach oben und ballen sie zu einer Faust.

Fällt Ihnen etwas auf?

Es geht bei der Beeinflussung darum, mit dem Körper zu zeigen, dass es keinen Stress gibt. Sobald Ihnen auffällt, dass Sie körperlich anzeigen, dass Sie die Kontrolle verloren haben, ändern Sie die Körpersprache.

Dabei ist jede Mimik, Gestik und Haltung hilfreich, die genau das Gegenteil von schlechten Gefühlen bedeutet. Deshalb steht in der Liste der positiven Posen auch exakt das Gegenteil von dem gerade Beschriebenen.

Machen Sie sich Ihre Körpersprache bewusst und arbeiten Sie damit. Dann gelingt die Selbstbeeinflussung.

Selbstbeeinflussung durch Körpersprache

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